Fronfgváa Hevor
stellt eine Frage
· vor mehr als 2 Jahren
Wer hat eine gUG gegründet und wie viel Aufwand ist zur jährlichen Führung nötig?
Hallo!
Ich überlege, eine gUG zu gründen, im Bereich Klima-Kommunikation, Bildung und Workshops. Es gibt viele Information online über den Gründungsprozess, aber viel weniger über jährliche Kosten, Aufwand, Buchhaltung, und alles anderes, was mit der Führung zu tun hat. Hat jemand hier Erfahrung, Lust und Zeit um ein paar Fragen zu beantworten, oder einfach die Erfahrung zu teilen?
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Ich habe (ursprünglich) eine gUG gegründet und der Gründungsaufwand ist gleich mit dem einer UG, nur dass noch eine zusätzliche Beratung durch eine auf Gemeinnützigkeit spezialisierte Steuerkanzlei im Vorfeld in Anspruch genommen wurde.
Der (mutmaßlich) höhere Aufwand bzw. die Existenzängste, die bei unseren technologischen Themen und Angeboten im Hinblick auf eine kontinuierlich drohende Aberkennung der Gemeinnützigkeit (oder schlichter Mehrwaufwand durch Streitigkeit und Beweisforderungen) immer zu befürchten zu gewesen wären, war einer von meheren Gründen für den Wechsel der Rechtsform zu einer UG als Sozialunternehmen.
Weitere Gründe waren schlechte Erfahrungen mit den ersten Ehrenamtlichen, Unverständnis von Stiftungen und generell Fördergebern wie eine Organisation gleichzeitig technologisch innovativ (z.B. KI-gestützte Datenforensik) wie auch sozial innovativ (Arbeit gegen Cyberkriminalität) und im Sinne des SDG Nr. 16 (Frieden, Gerechtigkeit, starke Institutionen) nachhaltig sein kann.
Schreib' mir gerne für einen weiteren Austausch, Sebastián Uribe =)
Lieber Sebastian,
Ich sehe es ähnlich wie Tatjana. Der Aufwand entsteht eher durch die Gemeinnützigkeit, als durch die Rechtsform an sich. Die Satzung der gUG sollte dementsprechend dingfest mit einer rechtlichen Beratung entwickelt werden (neben Beratungskosten entstehen dann bei der Gründung ebenso Notarkosten, Eintragung ins Handelsregister etc.). Spannend wird dann die Umsetzung der Satzung in der Praxis.
Es stellt sich ja immer die Frage, in welchen Bereichen (Ideeller Bereich, wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb, Zweckbetrieb, Vermögensverwaltung) du wie stark aktiv bist und wie du die Einnahmen für deine gemeinnützigen Satungszwecke verwenden möchtest. Überschreitest du die Kleinunternehmerregelung im Jahr (22.000 € Einnahmen außer ideeller Bereich)? Dann musst du Umsatzsteuer voranmelden und mglw. quartalsw./monatlich ans Finanzamt abführen. Machst du am Ende eines Jahres Plus? Dann musst du damit im Rahmen der Abgabenordnung sinnvoll Rücklagen bilden ohne gegen die zeitnahe Mittelverwendung zu verstoßen und bei der gUG dein Eigenkapital mit 25% aufstocken. Zudem müssen Bilanzen jährlich ans Handelsregister. Die Gemeinnützigkeitsprüfung findet (je nach Bundesland) jährlich bis zu aller drei Jahre statt. Ich empfehle dabei wirklich die Zusammenarbeit mit einem Steuerbüro, sodass in der gUG erstmal nur die vorbereitende Buchhaltung liegt und ihr gemeinsam Lösungen für die Buchungen entwickelt.
Wie hoch die Kosten für ein Steuerbüro liegen, hängt an den Leistungen, die sie für dich übernehmen -> Personalabrechnung (würde ich empfehlen, monatl. ca. 20 €), Umsatzsteuervoranmeldung (machen wir aktuell noch selbst, wird bei über 25 Buchungen im Monat aber sicher auch erleichternd), Steuererklärung, Jahresbilanz (hier hängt es ein wenig davon ab, wie hoch der Aufwand für das Büro ist -> ich denke, für 1.500 € kann man in der Anfangszeit aber sicher jemanden finden)
Vielen Dank Lisa Wiedemuth! Das war sehr hilfreich. Ich erwarte viel weniger als 25 Buchungen im Monat, eher 4 oder 5, und keine Angestellte am Anfang, also, sehr niedrige Aktivität. Ich habe schon ein Steuerbüro kontaktiert, die in gemeinnützige Organisationen spezialisiert, um mich zu beraten (sie sind alle aber ein bisschen langsam in der Sommerpause...)
Danke Tatjana Kiefer fürs Teilen!