Yran Xabgr
teilt etwas mit · vor mehr als 3 Jahren

Nochmal Utopia

Ich möchte gern meine Vision von morgen mit euch teilen.
Es ist alles ausgedacht. Das Gedankenspiel, das von der Verkehrswende her gedacht wurde soll Lust machen sich mal vorzustellen wie viel wir gewinnen könnten wenn wir bereit sind zu verzichten. Es geht erstmal nicht darum wie realistisch diese Zielvorstellung ist oder wie sie erreicht werden könnte, sondern erstmal nur darum, wie es sich anfühlen würde - wie paradiesisch es sein könnte an so einem Ort zu leben...
Über Hinweise und Ergänzungen freue ich mich!
Hier meine "Story":

Autos/motorisierter Individualverkehr (Verbrenner) in städtischen Räumen und für Langstrecken gibt es nicht mehr. Fluglärm auch nicht.
Es gibt kaum noch Arbeitsplätze in der Automobilbranche, und auch in allen anderen Bereichen ist das Credo nicht mehr Arbeitsplätze und Wachstum. Bei "Wirtschaft" denken die Menschen wieder eher an eine Kneipe oder ein Restaurant.

Alle arbeiten weniger, z.B. 4 Tage die Woche à 6 Stunden, oder eben soviel wie sie wollen, da das bedingungslose Grundeinkommen zum Leben reicht. Dafür ist aber für alle Arbeit da.
Eine Robotersteuer wurde eingeführt für Tätigkeiten, die Maschinen verrichten, die auch von Menschen gemacht werden könnten (ähnlich Sozialversicherung).
Care-Arbeit (Kinderbetreuung, Haushaltstätigkeiten, Altenpflege, medizinische Pflege...) bekommt ihren gerechten Lohn, Sozialversicherung und vor allem auch Rente.
Zudem gibt es mehr Urlaubstage.
Um in den Urlaub zu fahren, ist mehr Zeit! Die Autobahnen wurden zurückgebaut und durch Radwander-Alleen ersetzt. Rasthöfe sind Herbergen geworden, die von den umliegenden Höfen versorgt werden.

Die Bahnfahrten sind erschwinglich, die Aufenthaltsqualität in den Zügen so, dass der Urlaub bereits beim Zusteigen anfängt (Spiel-, Schlaf- Eß-, Arbeits-Abteile, Telefonzellen, Fahrradwagen und Duschen in den Zügen sind Standard geworden. Da fährt man gern ans Mittelmeer zum Wohnungstausch.

Dazu gehört natürlich auch, dass Wohnen nix kostet (es gibt keine Rendite mehr mit der Miete), Parkplätze sind enorm teuer (es gibt nur einige in Tiefgaragen oder Parkhäusern, ansonsten ist die Fläche auf der Strasse dafür zu schade, es gibt nur sehr vereinzelt die Möglichkeit, Elektroautos irgendwo zu parken).

Somit ist auch im Alltag mehr Zeit für Mobilität, alle haben Fahrräder, Lastenräder, Tandem-Busse, Tretroller, Inlineskates etc pp. und Laufen kommt wieder in Mode, weil die Aufenthaltsqualität in den Straßen enorm gestiegen ist (leiser, grüner, mehr Platz für Jung, Alt und Tier, bessere Luft...). Um aus dem Haus mit dem Rad auf die Straße zu kommen ist alles gut eingerichtet: Entweder die Bordsteine sind zurückgebaut oder es gibt vor jedem Haus Absenkungen. Zwischen den ehemaligen Stehzeug-Parkplätzen auf denen jetzt Fahrräder, Lastenräder, Ebikes, Krankenfahrstühle und andere Gefährte parken können, gibt es Sitzgelegenheiten und Hochbeete. In regelmäßigem Abstand werden Auffahrstellen freigehalten um vom Haus auf die Straße und von dort wieder auf den Gehweg zu kommen.
Es gibt auf den Straßen in der Stadt außer Radfahrenden eigentlich nur noch eine Spur für Busse, Feuerwehr, Krankenwagen und schnelle e-Bikes.
Und, besonders schön: Auch Esel und Pferde und Kühe werden wieder vereinzelt und sehr behutsam zum Transport eingesetzt! - genug Grünflächen zum Grasen sind auch in der Stadt wieder vorhanden.
Die Autobahnen, soweit noch vorhanden, gehören den Fahrrädern. Viel Verkehrsfläche ist frei geworden und dient renaturiert der Versorgung und der Erholung von Mensch und Stadtklima (mehr Kleingärten, Gemeinschaftsgärten, mehr Radweg-/Straßen-/Stadtbäume, Parks, Kinderbauernhöfe und Allmende-Streuobstwiesen...)

Die Müllabfuhr muss nicht mehr fahren, anstelle von Mülltonnen hat jedes Haus einen großen oder mehrere Komposte, aus denen die Erde für die Gemüsebeete gewonnen wird. Der wenige restliche Abfall wird zu den dezentralen Glascontainern oder zentralen Recyclinghöfen gebracht. Plastikmüll gibt's nicht mehr, da alles auf Zero-Waste umgestellt ist (die Steuer auf Plastik kann oder will sich kaum eine*r mehr leisten).

Lebensmittel müssen nur noch gekennzeichnet sein, wenn sie ausnahmsweise nicht biologisch erzeugt wurden oder künstliche Inhaltsstoffe enthalten. Es versteht sich von selbst dass Massentierhaltung, Einsatz von Pestiziden (Glyphosat ist europaweit verboten), der Anbau von gentechnisch veränderten Organismen, tierische Produkte aus dem Meer und Produkte aus Landwirtschaft aus Flächen auf Regenwaldgebieten und nichtzertifizierter Forstwirtschaft bei empfindlichen Strafen untersagt sind. Vegan leben ist nicht "in", hip oder cool sondern Standard. Es gibt kaum noch Supermärkte, die Lebensmittel werden dezentral über Foodcoops verteilt, CSA ist kein Hobby mehr sondern auch irgendwie selbstverständlich. Zudem sind ja in der Stadt durch die mangels Autos freigewordenen Flächen überall Stadtgärten und Gemeinschaftsgärten entstanden. Das Obst wächst quasi wieder am Weg und kann bedenkenlos sofort genossen werden. Da alle bewusster Lebensmittel konsumieren, da sie sie selber (mit-) produzieren, wird auch nichts mehr verschwendet. Sollte mal zuviel übrig sein, wird es in der Nähe dankbar abgenommen.

Die Verschenke-Kultur ist groß geworden. Nachbar*innen sind so gut vernetzt, dass sich Geräte und alles mögliche geteilt werden. Es gibt Geräteräume in den Häusern / Vierteln, auf die alle Zugriff haben. Besitz ist nebensächlich geworden! Einander wird viel geholfen, das Leben findet in den Höfen, Gemeinschaftsräumen und Gärten statt. Nicht selten ersetzen Nachbar*innenschaftliche Dienste ehemals staatliche oder Bezahl- Dienste wie Kinderbetreuung, Unterricht oder Krankenpflege. Tauschringe sind überflüssig da ohnehin alle mit allen so gut vernetzt sind, dass sich gegenseitig geholfen wird und für- und miteinander gearbeitet wird wo es geht.

Da der Konsum auch weitest möglich reduziert wurde sind Lastkraftwagen kaum noch nötig, Lastenräder transportieren von Verteilzentren was der eigene Garten nicht hergibt, urban gardening auf freigewordenen Verkehrsflächen, Repaircafés allerorten.
Der ÖPNV ist kostenlos, die Takte stark verdichtet, es gibt auch in Bussen und in Bahnen Großraumabteile mit Schwellen für die Hubwagen und Lastenräder um in den Öffis Lasten transportieren zu können... Peu à peu einen Umzug mit der S-Bahn zu unternehmen ist normal :-)

Auf dem Land hat E-Mobilität da natürlich noch eine ganz andere Rolle. Auch da ist das ÖPNV-Netz deutlich verbessert und verdichtet worden so dass es keine Autos mehr braucht um zur Arbeit oder in die Stadt zu kommen...

Treevg Fpuhfgre · vor mehr als 3 Jahren

Eieiei die Verkehrswende... Ich bin mit einem sich einenden Europa groß geworden. Erst verschwand die Ost-Mark, dann die D-Mark. Der Bolognaprozess machte studieren in ganz Europa viel einfacher. Flüge fast zum Nulltarif machten es zudem unglaublich verlockend, unseren "Kontinent" zu entdecken und zu erfahren.

Und so ist meine Familie auch multinational geworden. Wir sprechen in der Familie täglich 4 Sprachen. Auch enge Freunde kommen aus allen Ecken und Enden Europas.

Erst langsam kam die Erkenntnis, dass das alles nur durch cheap-oil und andere fossile Brennstoffe möglich ist. (Und dieses Modell auch in Zukunft nur mit massivem Einsatz von Energie zu erhalten wäre.) Gegenseitige Besuche erfordern (noch) oft den Flieger.

Also schlagen zwei Herzen in meiner Brust: Einerseits mit dem Wissen, dass Fernreisen für uns und die gesamte Menschheit nicht alltäglich werden dürfen. Andererseits mit dem Reichtum, von anderen Kulturen zu lernen und zusammenzuwachsen.

Wie bringen wir das unter einen Hut? Was tun, wenn fliegen schlecht ist, aber die Großeltern die Enkelkinder vermissen? Nur zwei Möglichkeiten für eine nachhaltige Zukunft: Dann vermissen sie sie eben. Oder wir entscheiden uns gegen ein getrenntes Leben und bleiben am gleichen Ort.

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In meiner Vision ist das Fliegen fast gänzlich verschwunden oder wird wieder ein absolutes Ausnahmeereignis. Schiffsreisen ebenfalls. Ein modernes (aber langsames) internationales Bahnstreckennetz wird wiederbelebt und ausgebaut. Fernreisen dauern wieder und sind etwas besonderes anstatt die Regel. Berufliches Pendeln ist für die Masse der Menschen pure Zeit- und Geldverschwendung.

Ähnlich beim Warentransport: Lokale Produktions- und Produktkreisläufe sind die Regel. Die "Konsumgesellschaft" ist passee. Die "Fabrik für die Welt" in Südostasien ebenfalls. Neuanschaffungen halten und halten und halten und können bei Bedarf einfach repariert werden. In der Folge ist der Warentransport über Schiff und Laster stark reduziert.

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Was mach' ich gerade daraus?

  • Auto so oft es geht stehen lassen. (Das geht auf der Insel nicht immer.) Es in ein Gemeingut verwandeln und perspektivisch ohne auskommen. Fahrgemeinschaften bilden. Hitchhiken.
  • Reine "Urlaubsreisen" ausschließen. Besuche bei weit entfernten Verwandten und Freunden lange dauern lassen und dafür die Anzahl der Besuche reduzieren. Immer erst Bahnmöglichkeiten oder Busreisen recherchieren. Auch wenn der Komfort leidet.
  • Lokal produzierte saisonale Lebensmittel intensiv nutzen. Wenig Materielles brauchen. Konsum als letzte von vielen Optionen, das Ziel zu erreichen. Eventuell das Ziel ändern.
  • Raus gehen und mich mit dem verbinden, was ich retten möchte. Der Natur zuhören und sie kennenlernen. Dem nachspüren, was da lebt und wie es lebt.
  • Dazu lernen. Diskutieren. Revidieren. Meine Vision weiterentwickeln. Mich verbinden. Und mich aus meiner Komfortzone pushen, so oft ich das eben kann. =)

Das ist keinesfalls DIE Antwort. Nur meine persönlichen ersten Babyschritte zu mehr Respekt und Verantwortung für meine Um- und Mitwelt.

Yran Xabgr · vor mehr als 3 Jahren

Hej Axel,
klar arbeite ich sie ein.
Der durchaus freundlichere Ton Deines letzten Posts macht es mir leichter, Deine Kritikpunkte aus der ersten Nachricht nochmal anzuschauen.
Ich glaube ich habe Deinen Punkt noch nicht ganz verstanden - geht es Dir darum, dass keine Akkus mehr hergestellt werden sollen? Den Gedanken finde ich durchaus spannend.

Ein weiterer Aspekt, den ich mich grad immer frage: Wohin mit all dem Schrott? Wenn es wirklich dazu kommen sollte, dass (zumindest die Städte) autofrei(er) werden, was wird dann aus all den Karossen und Bauteilen? Die sinnvoll zu zerlegen und weiterzuverwenden sehe ich auch noch keine Konzepte. Vielleicht weißt Du da mehr?

Und - was sind Deine Alternativen für Flug- und Schiffsverkehr? Ich kenne mich da nicht so aus.

Ein Projekt ist es nicht wirklich. Eher ein Versuch. Ganz nach dem Motto "Versuch macht klug" ;)
Danke für Deine Wünsche!

Treevg Fpuhfgre · vor mehr als 3 Jahren

Vielen Dank für's Teilen Lena! Und für deinen Mut, dich angreifbar zu machen. Natürlich gibt es dafür gleich was auf den Deckel in den Kommentaren. =) Zukunft ist ein Aushandlungsprozess: Eine*r traut sich nach vorn, die andern hacken drauf rum. Ich sehe für mich sehr viel erstrebenswertes in deiner Vision!

Yran Xabgr · vor mehr als 3 Jahren

Ach, Gerrit, danke!
Ich weiß auch nicht, was die Menschen so griesgrämig macht. Dass sie selbst nicht auf die Idee gekommen sind?
Macht mich traurig, das Gegenteil von dem zu bewirken, was ich vorhatte: Andere anstecken, begeistern, zu motivieren mitzuträumen. Konstruktiv.
Vielleicht muss ich das nächste Mal absichtsfreier herangehen. ;-)

Crgre Fgenhß · vor mehr als 3 Jahren

Die Utopie enthält vernünftige Ansätze, ja. Aber das ist nicht das Problem. Und die Ideen wie Repaircafes oder Lastenräder sind ja nicht neu, sondern heute schon präsent.  Jeder Deutsche wünscht sich weniger Verkehr - solange er selbst weiter fahren darf. Deshalb sind viele autofreien Orte auf der Welt ja beliebte Urlaubsgebiete - und da sind garantiert nicht nur Ökos, sondern auch die berühmten SUV-Fahrer unterwegs.

Die Wünsche sind fast alle richtig, aber sie zu äußern, bringt uns der Lösung nur wenig näher. Was wir brauchen, sind Wege dorthin, Hintergründe, Entlarvung von Irrtümern, die Erkenntnis der wirklichen Hemmnisse. Wenn es reicht, an die Menschen zu appellieren oder Visionen zu haben, warum gibt es dann den Klimawandel noch, wurde er doch schon in den Achtzigern thematisiert?

Was uns fehlt, sind weniger die schönen Träume.

Allein der richtige Wunsch wird uns kaum in eine lebenswerte Zukunft dorthin bringen. Ganz ehrlich: Auf mich wirkt das naiv. 

Ok, jetzt versuche ich es mal selbstkritisch und greife die positiven Sachen heraus: Du wünschst dir Miteinander, Kommunikation und behutsames Vorgehen. Teile ich sofort. Das Problem ist aber, dass heute nur ein Teil der Menschen deine Idee teilt. Viele ziehen Karriere, Geld, Konsum oder Ansehen deinen Werten vor. Wie verbreiten wir deine Werte in der Welt? (Dass wir sie für eine lebenswerte Zukunft vermehrt brauchen, halte ich für sicher.) Wie gesagt, Appellieren bringt nichts. Eine Vision (also z. B. deine von oben), kann etwas bringen, wenn sie bei den Menschen einen Verständnisprozess auslöst. Dafür muss sie aber weiter verbreitet werden und vielleicht etwas detaillierter ausgearbeitet sein, damit sie der Kritik standhält.

Ich persönlich glaube, dass wir viel mehr ins Bildungssystem investieren müssen, und ich meine dabei weniger die Vermittlung von Wissen, als die Vermittlung von Denkweisen. Dass wir nicht nur rechnen, lesen, schreiben, sondern logisch denken, hinterfragen, abwägen usw. können, unterscheidet uns von den Menschen früherer Zeiten und hat uns aus dem Mittelalter in die Moderne gebracht. Warum schreit heute alle Welt nach Investitionskapital, statt die beste Investition in die Zukunft zu fordern, die man sich wünschen kann: Die Weiterentwicklung unsers Geistes?

Treevg Fpuhfgre · vor mehr als 3 Jahren

"Schaut her, ich habe eine Vision." - "Visionen sind blöd, wir brauchen Taten!" - "Nein! Wir müssen doch gemeinsam stark in eine Richtung gehen." - "Ich mag deine Richtung aber nicht."

Für mich ist es tatsächlich weniger die Frage nach dem einen richtigen Weg. Für mich ist ein "sowohl als auch" zielführender. Wenn Visionen allein stehen, sind sie schwach. Wenn sie sich aus Taten entwickeln und weitere Taten um sich scharen, werden sie stark. Sie ziehen Menschen an und mit.

Martin Luther Kings "I Have A Dream Today"? Diese Vision zieht heute noch. Nicht alles ist erreicht, aber wir sind viel näher dran als 1963.

Ein "Stellt euch mal vor" ist für viele Menschen etwas sehr starkes Peter. Vielleicht ist das "Problem" an Lenas Vision, dass sie sich getraut hat, sie nicht etwa zu wenig, sondern zu stark auszuarbeiten. Wenn du Taten möchtest, könntest du Lena ja fragen, welche Taten sie daraus ableitet. Und dann könnte das vielleicht sogar eine fruchtbare Unterhaltung werden.

Crgre Fgenhß · vor mehr als 3 Jahren

Hallo Gerrit. Falls der erste Satz das vorher Gesagte zusammenfassen soll: 

Das habe ich so nicht gesagt!

Was ich gesagt habe, kannst du oben nachlesen.

Yran Xabgr · vor mehr als 3 Jahren

Super, Peter! Der Bereich Bildung fehlt mir auch. Da würde ich mich gern aus dem Fenster lehnen und erstmal unser Schulsystem/die Schulpflicht abschaffen wollen. Denn aus meiner Sicht hat die Schule wie wir sie zur Zeit haben genau das zum Ziel: arbeitsfähige und karrieregeile "Bürger:innen" zu "formen", Wertevermittlung? An den meisten Schulen (und Unis?!): Fehlanzeige, wenn überhaupt dann durch einzelne, charakterstarke Lehrkräfte oder nebenbei, in AGs mit anderen Themen.
Das habe ich noch nicht doll weitergedacht - auch, weil mir ins Leere ohne Gegenüber hinein denken nicht solch einen Spaß macht. Am liebsten entwickle ich mit anderen gemeinsam Ideen (ich muss nicht hinterher sagen können, seht her, das ist meine Idee!). Daher: Wie würdest Du die Vision um den Bildungsaspekt ergänzen?

Vielleicht habe ich es noch nicht dazugedacht, weil ich auch oft Gegenwind bekam, wenn ich z.B. das Wahlrecht für alle gefordert habe. Wieso haben Kinder alle vier Jahre keine Stimme? Es würde auch Familien stärken und soziale Themen, eben wie die Bildungs- und Betreuungsfrage auf die politischen Tagesordnungen holen...

Freiwillige (ökologische und soziale) praktische Jahre, schon während der Schulzeit, als Praktikumsjahr mitten in der Pubertät, wenn die Gehirne eh wegen Baustelle geschlossen sind...

Das naturgerechte, zukunftsfähige Leben und Wirtschaften, Nachhaltigkeit,  Ethik und Menschheitsgeschichte, degrowth (eben nicht nur Biologie, sondern draußen sein und Natur und Schöpfung als Lebens- und Energiequelle kennenlernen) als Schulfächer...

Psychotherapieplätze für alle, die allen schon heute helfen, mit sich klarzukommen bis hin sich anzunehmen und lieben zu lernen wäre auch ein schöner Anfang...

Instanzen, die Mediation fördern, damit nicht gleich Gerichte bemüht werden müssen...

Coachings für alle, die Arbeit anbieten, damit menschengerechte Arbeitsumgebungen umgesetzt werden können...


Sicher, es gibt für alles Gegenargumente. Aber ohne erstmal die Idee werden einer:m die auch nicht klar.

Sei so gut und ergänze! Ich habe es ja eingangs geschrieben: Es ist unvollständig, klar, auch naiv :) (hat ja auch Spaß gemacht) und soll gern vervollständigt werden.
Wie schaffen wir das, dass Werte, das Denken und der Geist gefördert werden?

Crgre Fgenhß · vor mehr als 3 Jahren

Hallo Lena! Deinen Beobachtungen zur Schule stimme ich zu, auch wenn ich sie lieber mal "richtig" machen möchte, statt sie abzuschaffen. 

Dass kleine Kinder nicht wählen dürfen, ist offensichtlich - man muss ja erst einmal überhaupt das Denken und Abwägen und die Meinungsbildung erlernt haben können. Aber bei welchem Alter liegt die Grenze? 

Die weiteren Punkte, die du nennst, teile ich ebenfalls. Trotzdem möchte ich nichts weiter ergänzen, denn vieles, was hier noch nicht fein ausgearbeitet ist, gibt es bereits. Wir würden uns die Gedanken nur doppelt machen. Vernünftige Gedanken zum Bildungswesen gibt es beispielsweise schon von Rousseau. Auch die Videos von den Diskussionen mit Maja Göpel und den anderen auf der Seite der Utopie-Konferenz sind eine gute Grundlage. Ich habe mir auch so meine Gedanken gemacht und daraus ist ein Buch entstanden, dass ich hier jetzt zu großen Teilen reinkopieren könnte ... 

Trotzdem: Ideen gibt es viele. Relevant sind aber nicht nur die Ziele, sondern auch der Weg dorthin. Beispielsweise werden wir nicht deshalb in deine obige Utopie gelangen, weil wir beide das wollen. Die Frage ist: Wo ist der Weg und wo sind die Hindernisse? Bzw.: Weshalb gelingt das nicht schon jetzt? Wenn jemand vorschlägt: "Dann muss der Staat das Geld bereitstellen, dass wir unsere Wirtschaft auf Nachhaltigkeit umbauen können", dann muss ich die Gegenfrage stellen: "Wie bringen wir den Staat dazu?"

Crgre Fgenhß · vor mehr als 3 Jahren

Die meisten Ziele teile ich. Doch ist die Frage nicht die nach den Zielen, sondern wie man sie erreichen kann. Klingt eher negativ, ist es aber nicht, denn Verzicht ist gar nicht notwendig. Ein Beispiel: In den Achtzigern jammerte die Autoindustrie, dass die Einführung des Katalysators Arbeitsplätze kosten würde. Hat seitdem mal jemand die Abschaffung des Katalysators gefordert, um Arbeitsplätze zu schaffen?

Crgre Fgenhß · vor mehr als 3 Jahren

"Allmende-Streuobstwiesen" Dazu fällt mir etwas ein: Früher wurden an Wegen und Straßen außerhalb von Dörfern häufig Obstbäume statt der langweiligen Platanen oder Eichen gepflanzt. Manche davon stehen noch heute und man kann sich bei sommerlichen Radtouren an  kostenlosem Obst erfreuen. Das wäre ein Thema für eine Initiative, das mal wieder einzuführen ...

Yran Xabgr · vor mehr als 3 Jahren

Kennst Du mundraub.org - die unterstützen das bereits...

Gelöschtes Mitglied · vor mehr als 3 Jahren
Gelöschter Inhalt
Crgre Fgenhß · vor mehr als 3 Jahren

Ganz nebenbei: Den Transport mittels Tieren zu organisieren, ist nicht umweltfreundlicher, sondern nur archaischer, denn die großen Pflanzenfresser erzeugen erhebliche Mengen an Methan ...

Yran Xabgr · vor mehr als 3 Jahren

Axel, da steht: "Autos (motorisierter Individualverkehr) gibt es nicht mehr." Für mich ist auch ein Elektromotor ein Motor. Ich will keine Autos mehr in der Stadt.

Dass Tiere leiden müssen, habe ich nicht beschrieben. Ich habe geschrieben: Behutsam. Tierleid ist zumindest nichts, was ich wollen würde. Wer jetzt schon Tiere außerhalb hat, kann sie doch, wenn Flächen wieder begrünt werden, auch in der Stadt halten. Im Übrigen unter den Augen aller. Die das Leid dann schon thematisieren würden.
Große Pflanzenfresser wie z.B. Massen von Milchvieh erzeugen Probleme wie Methanausstoß. Das spielt in den Teil der Utopie, der sich um die Ernährung dreht. Ob das Gras gemäht verrottet und Klimagase ausstößt oder direkt von Tieren gefressen wird, die uns noch -vereinzelt und behutsam - ihre Kraft zur Verfügung stellen können, macht denke ich keinen großen Unterschied.

Yran Xabgr · vor mehr als 3 Jahren

Na los, Axel, dann ergänze doch mal Deine Vorstellungen! Es ist ja, wie beschrieben, nur ein Anfang! Trau Dich mal und mach weiter. Würde mich doll freuen.

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